Bodenfliesen im Wohnbereich kannst Du leicht selbst verlegen. Wir zeigen Dir Schritt für Schritt wie’s geht – vom Vorbereiten des Untergrunds über das Verlegen der Fliesen bis zum Verfugen.
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HEIMWERKER | FLIESEN LEGEN LEICHT GEMACHT
Bodenfliesen im Wohnbereich kannst Du leicht selbst verlegen. Wir zeigen Dir Schritt für Schritt wie’s geht – vom Vorbereiten des Untergrunds über das Verlegen der Fliesen bis zum Verfugen.
1.
Untergrund prüfen und vorbereiten
2.
Grundierung auftragen
3.
Bodenfläche mit Spachtelmasse ausbessern
4.
Grundierung auftragen
5.
Fliesenkleber auftragen
6.
Fliesen einlegen
7.
Bodenfliesen verfugen
8.
Abwaschen des Belags
9.
Dauerelastischen Dichtstoff einbringen
Bevor’s losgeht: Sicherheit geht vor! Trage Arbeitskleidung, Handschuhe und zum Beispiel beim Fliesenschneiden auch eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille.
Untergrund prüfen und vorbereiten
Zuerst musst Du den Untergrund prüfen, auf den die Bodenfliesen verlegt werden sollen. Er muss belegreif sein, das heißt, z.B. der Estrich, auf den die Fliesen verlegt werden, muss komplett durchgetrocknet sein. Wichtig ist, dass der Untergrund fest und tragfähig ist, damit die Fliesen später halten. Alle Schichten, die nicht tragfähig sind, müssen entweder abgetragen oder aufgeraut werden. Solche Schichten sind zum Beispiel Zementschlämmen oder extrem dichte Schichten, die sich beim Estrich legen bilden können.
Die Oberfläche muss sauber und trocken sein, das heißt Schmutz, Staub, Farbrückstände oder auch Öl- oder Fettschichten müssen entfernt werden. Am besten saugst Du bevor Du anfängst die gesamte Fläche mit einem Industriesauger ab. Den kannst Du Dir günstig im nächsten Baumarkt ausleihen.
Wenn die Oberfläche in Ordnung ist, kannst Du gleich bei Schritt 4 mit dem Auftragen der Grundierung weitermachen. Wenn der Untergrund Risse oder kleine Unebenheiten aufweist, bereitest Du ihn mit den nächsten beiden Schritten vor. Bei größeren Schäden oder Unebenheiten musst Du den Betonboden bzw. den Holzboden erst ausgleichen.
Grundierung auftragen
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Verdünne die Grundierung mit sauberem Leitungswasser, das Verhältnis ist dabei abhängig vom Untergrund. Angaben dazu findest Du auf der Verpackung oder den Produktseiten. Die Grundierung trägst Du mit einem Pinsel, einer Quast oder einer kleinen Rolle überall da auf, wo der Untergrund beschädigt ist. Wichtig ist, dass Du die kaputte Stelle vollständig grundierst, sich aber keine Pfützen auf dem Fußboden bilden. Anschließend lässt Du die Grundierung trocknen.
Bodenfläche mit Spachtelmasse ausbessern
Die Spachtelmasse wird nach Verpackungsangabe mit Wasser vermengt. Am leichtesten kannst Du sie mit einer Bohrmaschine und einem Rührquirl bei niedriger Drehzahl anmischen. Achte darauf, dass der Eimer, den Du verwendest, sauber ist, damit sich die Spachtelmasse nicht mit Farbrückständen oder anderen Baustoffen vermischt. Nachdem Du die Masse angerührt hast, lässt Du sie ein paar Minuten „reifen“, damit das Wasser mit den Inhaltsstoffen reagieren kann. Nach der Reifezeit nochmal kurz umrühren. Die Spachtelmasse mit einem Spachtel in die Ausbrüche, Risse und Löcher füllen und Unebenheiten im Fußboden ausgleichen. Anschließend die Flächen glatt abziehen und trocknen lassen. Halte Dich dabei an die Trocknungszeit, die auf der Verpackung angegeben ist.
Grundierung auftragen
Die Grundierung (je nach Untergrund muss diese nach Verpackungsangabe mit sauberem Leitungswasser verdünnt werden) auf dem gesamten Untergrund auftragen, damit der Fliesenkleber und auch die Fliesen besser haften. Da die gesamte Fläche grundiert wird, kannst Du hier ruhig mit einer großen Rolle arbeiten. Achte darauf, dass sich keine Pfützen bilden und warte dann bis alles getrocknet ist.
PRO-TIPP: Nicht saugfähige Untergründe wie Beton oder sehr glatte Flächen werden mit Haftgrund grundiert, saugende Untergründe wie z.B. Zementestriche mit Tiefengrund wie der SAKRET Universalgrundierung. In Badezimmern müssen der Boden und bestimmte Wandbereiche abgedichtet werden.
Den Fliesenkleber nach Verpackungsangabe mit sauberem Wasser anrühren. Das geht wie bei der Spachtelmasse am einfachsten mit Bohrmaschine und Rührquirl bei niedriger Drehzahl. Nach dem Anmischen braucht der Kleber ein paar Minuten Reifezeit, damit das Wasser reagieren kann. Danach nochmal kurz umrühren.
Fliesenkleber auftragen
Den Fliesenkleber trägst Du mit der glatten Seite einer Zahntraufel – das ist eine Kelle mit kleinen Einkerbungen auf einer Seite – in einer 5 bis 8 mm dicken Schicht auf den Boden auf. Dann muss der Kleber vollflächig aufgekämmt werden, das heißt mit den Zähnen der Traufel ziehst Du kleine, gleichmäßige Stege in den Kleber. Halte die Traufel dabei schräg, ungefähr in einem Winkel von 45°. Die Zahnung ist dabei von der Größe der Bodenfliesen abhängig. Die richtige Zahnung für Deine Fliese findest Du in unserer Übersicht. Außerdem bekommst Du einen Überblick darüber, wie viel Fliesenkleber Du bei welcher Kantenlänge ungefähr einrechnen musst, denn bei großformatigen Fliesen brauchst Du mehr Fliesenkleber.
Achte darauf, dass Du immer nur einen kleinen Bereich (1 – 1,5 qm) mit Kleber aufziehst, maximal so viel, wie Du in einer halben Stunde fliesen kannst.
Fliesenkantenlänge in cm | Fliesenkleber Verbrauch kg/m² | Flexkleber Verbrauch kg/m² | Natursteinkleber Verbrauch kg/m³ | Zahnung |
---|---|---|---|---|
10-99 | 1,8 | 1,5 | 2,0 | 4er Zahnung |
100-189 | 2,1 | 1,8 | 2,5 | 6er Zahnung |
190-249 | 2,8 | 2,3 | 3,4 | 8er Zahnung |
250-299 | 3,5 | 3,0 | 4,2 | 10er Zahnung |
>300 | 4,2 | 3,8 | 4,6 | 12er Zahnung |
Fliesen einlegen
Leg' die Fliese mit leicht schiebenden Bewegungen in das Kleberbett, so kannst Du die Fliese gut an die richtige Stelle rücken und sorgst dafür, dass unter den Bodenfliesen keine Hohlräume entstehen. Überprüfe die Fliesen immer wieder mit einer Wasserwaage, um sicherzugehen, dass sie gerade liegen, denn nur wenn der Kleber noch nicht angezogen ist, kann noch korrigiert werden.
Bei großformatigen Fliesen empfiehlt es sich zusätzlich auch vollflächig Fliesenkleber auf der Fliesenrückseite aufzutragen und dann die Fliese einzulegen. Die Stege auf der Rückseite sollten quer zu denen am Boden verlaufen. Große Fliesen können mit einem Gummihammer leicht ins Kleberbett eingeklopft werden.
Damit alle Fugen gleich breit werden, verwendest Du am besten Fugenkreuze, kleine X-förmige Plastikstücke, die zwischen die Bodenfliesen gelegt werden. Abschließend entfernst Du die Fugenkreuze und alle Kleberreste vom Belag und aus den Fugen.
PRO-TIPP: Bei den Feinarbeiten an Fliesen ist das richtige Werkzeug entscheidend. Randfliesen mit geraden Kanten schneidest Du am besten mit einem Fliesenschneider. Dafür mit dem Werkzeug auf der Glasurseite einritzen und dann an der Bruchkante brechen. Wenn Du schon etwas geübter bist, kannst Du gerade Kanten auch mit der Flex schneiden. Runde Aussparungen werden mit einer Fliesenlochzange, auch Papageienschnabel genannt, Stück für Stück herausgeschnitten.
Fliesenarten
Informiere Dich vor dem Kauf über die verschiedenen Fliesenarten und ihre Einsatzbereiche, um zu entscheiden welche Fliese zu Deinem Projekt passt.
Mehr Fliesen einplanen
Kaufe immer etwas mehr, denn grob 10 % der Fliesen solltest Du für Verschnitt und Bruch einrechnen.
Fliesen als Ersatz
Heb' Dir ein Paket Fliesen auf, damit Du später einzelne Bodenfliesen ausbessern oder erneuern kannst.
Bodenfliesen verfugen
Ist der Fliesenkleber getrocknet, eine ausreichende Menge Fugenmörtel nach Verpackungsangabe mit sauberem Wasser anmischen und wie den Kleber reifen lassen. Der Fugenmörtel muss zum Fliesenkleber passen, wenn Du also Flexkleber verwendest, solltest du auch flexiblen Fugenmörtel (Flexfuge) benutzen.
Den Mörtel abschnittsweise auf den Boden gießen und mit einem Fugbrett oder Gummischieber diagonal zu den Fugen verteilen und in die Fuge einarbeiten. Den überschüssigen Mörtel abziehen. Pass auf, dass kein Fugenmörtel in vorhandene Rand-, Anschluss- und Bewegungsfugen gelangt und entferne ihn, falls doch. Rand- und Abschlussfugen sind die Fugen zwischen Wand und Boden bzw. zwischen zwei gefliesten Flächen. Bewegungsfugen können bei größeren Räumen z.B. im Estrich vorhanden sein, und sorgen dafür, dass er bei Ausdehnung nicht bricht.
Abwaschen des Belags
Nachdem der Fugenmörtel angetrocknet ist, werden die Bodenfliesen mit einem Schwammbrett diagonal zu den Fliesen abgewaschen. Verwende dabei nicht zu viel Wasser, um die Fugen nicht gleich wieder auszuwaschen. Anschließend die letzten Reste mit einem feuchten Schwamm nachwaschen und mit einem trockenen Tuch nachpolieren.
Dauerelastischen Dichtstoff einbringen
Alle Rand-, Anschluss- und Bewegungsfugen werden mit dauerelastischem Dichtstoff verfugt. In der Regel handelt es sich dabei um Silikon. Den Dichtstoff gleichmäßig in den Fugen verteilen (Silikon aus einer Kartusche trägst Du am besten mit einer Auspresspistole auf) und mit Wasser aus einer Sprühflasche (evtl. mit etwas Spülmittel versetzt) befeuchten. Wenn Du Dir dabei etwas unsicher bist, kannst Du die Fugenränder vorher auch mit Malerkrepp abkleben. Abschließend die Fugen mit einem Fugenglätter abziehen. Das funktioniert auch mit dem Finger, dazu aber unbedingt Handschuhe tragen.